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Origin Trip: Kolumbien – November 2022

Felix zwischen Kaffeebäumen

Off we go! Diesmal hatte es mich nach Kolumbien verschlagen. Gemeinsam mit Siruma Coffee (einem Exporteur für Green Coffee, also Rohkaffee) und Falcon Coffees (einem meiner Importeure) habe ich Ende November 2022 verschiedene Stationen in Kolumbien besucht, um den Ursprung der Kaffees und ihre Produktionsbedingungen vor Ort noch besser kennenzulernen und zu verstehen.

Die Reiseroute in Kürze:

Tag 1: Ankunft in Bogota (coffeeshops & Sightseeing) Weiterfahrt nach Honda
Tag 2: Fahrt nach Manizales, vorher Besuch von Kaffeebauer Mario Duque in Montebonito, plus einer Ankaufstelle (Kooperative),dann Cupping bei Exporteur Siruma in Manizales
Tag 3: Besuch von Kaffeeproduzenten Elkin und Gloria in San Lorenzo, plus einer Ankaufstelle und zwei Dry Mills
Tag 4: Fahrt nach Cali, Besuch Inmaculada Coffee Farms, Cupping und Besichtigung der Drying Tables und Nurseries
Tag 5: Fahrt nach Cauca inkl. Straßenblockade und Besuch bei Diego Bermudez und seiner Finca El Paraiso
Tag 6: Fahrt nach Inza, Besuch einer Farm, Besuch Asorcafe inkl. Cupping
Tag 7: Besuch der ACC (Associaton-Zusammenschluss von Bauern) Cupping mit den Produzenten und Besuch einer ihrer Organic Farmen.

Felix bei der Besichtigung eines Folientunnels

Oder anders gesagt: Vier Kleinbauern, zwei große Kaffee-Farmen, jeweils eine Kooperative und eine Association, zwei Dry Mills, vier große Cuppings und drei Ankaufstellen in sechs Tagen. Dazu noch ein bisschen Sightseeing, Rösten vor Ort, frische Maracujas und ein Stadtlauf in Papillon.

Frei nach dem Motto: Schlafen kann ich im Flugzeug, oder wenn ich wieder zuhause bin! (Spoiler: Konnte ich nicht. Danke Jetlag…)

Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll. Vielleicht so: Ich bin extrem dankbar für die vielen Eindrücke, die ich in Kolumbien gewinnen durfte – diese Reise hat mir nicht nur einen Einblick, sondern den direkten Kontakt mit den Menschen vor Ort ermöglicht. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Bohnen, die bei uns durch den Röster wandern, von den Kleinbauern auf ihren Feldern gepflegt und geerntet werden; wie sie die Kirschen aufbereiten und welche Stationen die Bohnen durchlaufen, bis sie in alle Welt verfrachtet werden.

 

Kolumbianische Kaffeebauern wissen ganz genau, was sie tun.

Kaffeebauern in Kolumbien

Die Exporteure im Speciality Bereich (wie Siruma Coffee) sind stark daran interessiert, Kaffees von besonderer Qualität auf den Markt zu bringen, um Kolumbien im Weltmarkt entsprechend zu positionieren. Und das gelingt nun mal am besten, wenn die Bauern wissen, wie Speciality Coffee nach internationalem Standard schmecken und hergestellt werden soll. Wenn ihr jetzt auch neugierig seid: Hier könnt ihr ihn probieren – als Filter oder als Espresso-Röstung.

Insofern wird hier – und das ist vielleicht der größte Unterschied zu meinen bisherigen Origin Trips – sehr viel Wert auf das Wissen und die Erfahrung der Bauern gelegt. Wer viel weiß und ein entsprechendes Qualitätsverständnis darüber hat, kann seine Kirschen nach bestimmten Voraussetzungen anbauen und verarbeiten.

Denn das geschieht hier oft direkt auf der Farm selbst. Zum Beispiel bei Elkin und Gloria, der seine Kirschen in einem erhöhten Folientunnel trocknet, den er selbst gebaut hat. Dadurch steigert er zwar seinen Ertrag nicht, kann aber höhere Qualität liefern und einen besseren Preis für seine Ware bekommen. Darüber hinaus macht er sich und seinem Rücken das Leben etwas einfacher. Davor wurde der Kaffee am Boden auf Matten getrocknet – bei jedem Regen mussten die Bohnen wieder zugedeckt werden. Das entfällt nun durch den Tunnel.

Felix beim Besuch der Finca El Paraiso

Von ganz klein zu riesengroß

Aber natürlich wird der Kaffeeanbau auch in Kolumbien nicht ausschließlich von indigenen Kleinbauern gestemmt. Um den kleineren Produzenten bessere Chancen am Markt zu ermöglichen, organisieren sie sich in Kooperativen (unterstützt von einem nationalen Verband FNC) und Associations (nur die Bauern, ohne Unterstützung), um durch gemeinsames Handeln bessere Konditionen für ihren Rohkaffee aushandeln und leichteren Zugang zum Handel zu bekommen. Darüber hinaus fördern diese Institutionen die Weiterbildung und Wissensvermittlung.

Ein Herz für Kaffee

Eines haben aber alle Menschen, die wir auf dieser Reise getroffen haben, gemeinsam: Sie sind mit vollem Engagement und Herz bei der Sache, ganz egal, wie einfach oder technisch ausgetüftelt ihre Ausstattung ist. Der Kaffee ist für diese Menschen nicht einfach nur Einkommensquelle, sondern ein Produkt harter Arbeit, auf das sie zu recht stolz sind.

Vor Ort mit den Bauern und in den Kooperativen gemeinsam die Kaffees zu rösten und zu cuppen, das war schon nochmal eine ganz andere Nummer. Zum Ursprung der Kaffees zu reisen, das ist mehr, als nur auf einen anderen Kontinent zu fliegen und dort auf einem Feld zu stehen. Noch viel, viel wichtiger waren die Begegnungen mit den Menschen, denen ihr Kaffee so viel bedeutet. Als Röster verarbeite ich Rohstoffe, die nicht nur von Boden und Wetter geprägt werden, sondern besonders durch ihre Produzent:innen. Von ihnen so herzlich willkommen geheißen zu werden und Erfahrungen auszutauschen, hat mich nachhaltig beeindruckt.

Gruppenfoto der Reiseteilnehmer:innen

Jetzt ist das schon wieder viel länger als geplant geworden… und es gäbe noch viel mehr zu erzählen. Eines ist zum Schluss aber wirklich noch ganz wichtig: DANKE! Danke an Siruma Coffee und Falcon Speciality, die die Organisation dieses Origin Trips übernommen haben und mit uns wirklich bis in die letzte Ecke der Anden gefahren sind. Danke Valentina, Gabriel und Matt! Danke an Barb und Luca von Gold Box Roastery, die einen Teil Kolumbiens auf diese Weise mit mir entdeckt haben. Und ein riesengroßes Danke an Diego, Mario, Gloria & Elkin, die Teams von ACC und Asorcafé, die uns so herzlich willkommen geheißen haben!

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